Alltag auf dem Marienhof
Der Tag auf dem Marienhof beginnt früh. Ich liebe es, wenn der Tag noch ganz jung ist, das Dorf friedlich schlummert und die Sonne sich langsam über den Fichtenspitzen zeigt.
Die ersten, die mich morgens begrüßen sind meine Fellnasen. Schöner kann ein Tag doch nicht beginnen. Jeder bekommt seine morgendlichen Streicheleinheiten. Meine Casy ist eine Langschläferin, sie dreht sich immer noch ein paarmal hin und her, reckt und streckt sich, bis sie sich dann doch dazu entschließt, mit uns in die Küche zu gehen. Nach einer schönen Tasse Kaffee und einem leckeren selbstgebackenen Brot mit eigener Marmelade oder einem deftigen Müsli mit frisch gequetschten Haferflocken und guter Heumilch, geht es hinaus in den Stall zu den Schafen.
Meine Schäfchen liegen gemütlich im warmen Stroh, schauen mich verträumt an und freuen sich auf das frische, duftende Heu, welches ich von einem befreundeten Demeter Hof bekomme. Ich liebe das Geräusch des genüsslichen Kauens, es beruhigt. Wenn die Schafe mit Heu und frischem Wasser versorgt sind, sie heißen Dally, Flora, Flöckchen, Berta und Ben und ausreichend Streicheleinheiten genossen haben, bleibt die Tür vom Stall offen, damit sie, wann immer sie möchten, auf die grüne Wiesen gehen können. ich wünsche meinen Schafen einen schönen Tag und ziehe weiter zu den Kätzchen, die schon vor der Haustür sitzen und auf ihr Frühstück warten.
Mit einem freundlichen "Miau" begrüßt mich Lissy. Sie fand ich im März 2023 als ca. 3 Wochen altes Kätzchen in meinem Holzschopf. Damals fauchte mich das kleine getigerte Wollknäuel mutig an. Heute ist sie eine verschmuste, sehr anhängliche Katze. Sie begleitet mich überall hin, ist im Garten immer an meiner Seite und ohne morgendliches Kuscheln wird auch nicht gefrühstückt. Dass es bei mir schön ist hat sich bei 2 weiteren Katzen herumgesprochen. Auch sie warten morgens an der Haustür auf ein leckeres Frühstück und das bekommen sie auch. Die schwarze Katze namens Lady und der ebenfalls getigerte Kater Paule.
Lissy und Lady
Meine lustige Hühnerschar, es sind Vorwerkhühner, warten auch schon auf ihre Körnchen. Caruso der stolze Hahn, mit seinen Damen Pepper, Chili, Pommes, Penelope und Kleopatra. Der Stall durftet herrlich nach Kräutern. Sie bekommen Oregano und Brennnesseln ins Futter und Pfefferminze in die Legenester. Dies schützt meine Hühner vor Erkältung und Parasiten. Außerdem werden ihre Sitzstangen regelmäßig eingeölt, so dass sich keine Milben festhalten können. Dafür schenken sie mir, außer in den Wintermonaten, wunderbare Eier.
Wenn dann alle versorgt sind, genug gekuschelt wurde, die erste Runde mit den Hunden gedreht ist, beginnt die Arbeit im Garten. Arbeit ist es für mich eigentlich nicht. Mein Garten ist meine Kraftquelle, hier gehöre ich hin. Durch die Größe des Grundstücks sind die Aufgaben vielfältig und abwechslungsreich. Jeden Tag gibt es genügend zu tun, immer steht etwas Anderes auf dem Programm. Jede Jahreszeit hat ihre ganz speziellen Tätigkeiten die anstehen. Von der Aussaat, bis zur Verarbeitung mache ich alles selbst. Ich kann es gar nicht in Worte fassen, wie begeistert ich bin, dass mir das Leben diese Möglichkeit der Verwirklichung geschenkt hat. Das Gefühl mit und in der Natur zu leben. Jedes Mal wenn ich im Garten war, bedanke ich mich für das, was mir geschenkt wurde, ich betrachte die kostbare leckere Ernte, die zahlreichen schönen Momente, die kleinen Erlebnisse als ein wunderbares und sehr wertvolles Geschenk, es ist nicht selbstverständlich.
Zucchiniblüte
Paprika und Chili
Wassermelone
Camembert
Auf meiner Obstwiese stehen 20 Apfelbäume mit vorwiegend alten Sorten. Die Äpfel sind Bio zertifiziert und werden zu Apfelsaft und vielen verschiedenen Leckereien verarbeitet. Vorratshaltung ist ein großes Thema von mir und zwar ohne Tiefkühltruhe. Haltbarmachung wie zu Omas Zeiten.